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Das Werner-Rennen (2018)

Die Neuauflage

 

Großes Motorsport- und Musikfestival vom 30.08. - 02.09.2018. Nach dreißig Jahren ist "Werner" wieder nach Hasenmoor gekommen und hat das "historische" Duell endlich für sich entscheiden können! Mit 0,22 Sekunden Vorsprung und einer Top-Speed von 115 km/h beim Zieleinlauf.

 

Der Sieger

 

Der Sieger des Jahres 2018, mit Ehefrau Petra (Foto: Olaf Malzahn)

 

Natürlich ging's in der Hauptsache – gleichsam der Höhepunkt des Ganzen – um eben dieses Wettrennen zwischen Rötger "Brösel" Feldmann (auf "Red Porsche Killer") und Holger Henze (im "Red Porsche").

 

Neben dieser Hauptattraktion und dem eigentlichen Aufmacher der Veranstaltung handelte es sich bei diesem Festival aber gleichzeitig um das größte Motorsport-Ereignis in Europa (mit 3.000 Teilnehmer/innen und 1.060 Fahrzeugen, die in acht Rennserien gegeneinander antraten). Zudem wurde jede Menge Live-Musik geboten: Auf vier Bühnen spielten 90 Bands (darunter "BAP", "Fury in the Slaughterhouse", "Doro", "Torfrock" und der "Feuerwehrmusikzug Hartenholm").

 

Eindrücke (Fotos: Markus Einheuser)

 

Eingangsportal

 

Westliches Eingangsportal

 

Zentrale Figur des Geschehens (ret.)

 

Zentrale Figur des Geschehens: "Werner" (als stählernes Kunstwerk)

 

Festivalgelände

 

Festivalgelände mit Riesenrad

 

Rennpiste (Achtelmeile)

 

Eine der drei Rennpisten aus der Riesenradperspektive

 

Hauptbühne

 

Die Hauptbühne, das "Kessel-Drom"

 

Zeltplatz

 

Zeltplatz an der B 206

 

Zahlen zum Festival

 

- Besucher/innen (Stand: 31.08.2018): 35.000, zzgl. 5.000 Anlieger/innen aus den umliegenden Dörfern

- Teilnehmer/innen (gesamt): 50.000, inkl. Motorsportler/innen, Künstler/innen, Crew, Dienstleister/innen, Partner/innen, VIPs

- Festivalgelände: ca. 150 Hektar (= 1,5 km²)

- Absperrzaun: ca. 50 km (auf dem Festivalgelände und an der B 206)

- Campingplätze: 6

- Trinkwasserbrunnen: 4

- Diesel- / Stromaggregate: 40

- Polizisten/innen: 400

- Feuerwehrmänner/frauen: 440 (gestellt von 25 Feuerwehren aus dem Kreis Segeberg)

- DRK-Sanitäter/innen: 340 (55 hauptberufliche und 285 ehrenamtliche Einsatzkräfte)

- Lkw-Ladungen / Material: 1.500

- Lkw-Ladungen / Sand (für Cross-Pisten): ca. 400

- Motorsport-Klassen: Moto-Cross, Drag-Race, Traktor-Pulling, Stock-Car, Auto-Cross, Rasentrecker, Mofa und Unicycle (= motorisiertes Einrad)

- Rennstrecke "Brösel" vs. "Holgi": 201,17 m (= "Achtelmeile")

- Riesenrad / Höhe: 38 m

- Eintrittspreis: 149,- € (für ein 4-Tage-Ticket, inkl. Park- und Campinggebühren)

 

(Quellen: HoHa Hanseatic, Loerke)

 

Die Ausmaße des Festivals lassen sich am besten und sehr eindrucksvoll mit Hilfe einer Luftaufnahme erschließen, die uns Dr. Joachim Musehold aus Bebensee freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:

 

Luftaufnahme (31.08.2018)

 

Das Festivalgelände mit Campingplätzen im Überblick (Foto: Dr. Joachim Musehold)

 

Kommentar (Markus Einheuser)

 

Man mag Großveranstaltungen dieser Art begrüßen oder ihnen ablehnend gegenüberstehen. Und manch eine/n mag ein solches "Spektakel" derweil völlig ungerührt lassen. Als Anwohner/in mag man sich zu den "Nutznießenden" oder den "Betroffenen" zählen. Eines muss man den Machern des "Werner-Rennens" aber wohl anerkennend zusprechen: Eine gründliche, umsichtige Vorbereitung und eine ziemlich akkurate Durchführung des Festivals!

 

Bei bestem Spätsommerwetter entfaltete sich das Ganze in einer ausgesprochen ruhigen und entspannten Atmosphäre. Freundliche Ordner/innen sorgten für einen reibungslosen Verlauf. Chaos entstand nicht. Dass das Festival partiell zu erhöhtem Verkehrsaufkommen oder Staus führte, ist – bei solchen Größenordnungen und trotz rechtzeitiger und weitsichtiger Planung – nicht zu vermeiden. Die Beeinträchtigung der Hasenmoorer/innen hielt sich m.E. doch sehr in Grenzen (wohlwissend, dass es sich für die direkte Nachbarschaft natürlich ungleich lauter und "quirliger" angefühlt haben muss, als für jene, die beispielsweise im Ortsteil Wolfsberg wohnen). Klar.

 

Eine rundherum gelungene Veranstaltung – soweit ich das beurteilen konnte. Friedlich, fröhlich und geordnet. Eine Veranstaltung, die über die letzten Tage und Wochen vor dem Rennen das alles beherrschende Thema in Hasenmoor darstellte. Die meisten Anwohner/innen waren wohl – wenn sie ehrlich sind – positiv überrascht über den Gesamtverlauf des Ereignisses und die dann doch nicht eingetretenen Belästigungen oder Beeinträchtigungen, die z.T. befürchtet wurden.

 

Sicher, an der einen oder anderen Stelle hat es bestimmt Optimierungsbedarf gegeben. Wie immer und überall, wo Menschen etwas unternehmen. Ich denke aber, dass das 2018er Werner-Rennen in der Rückschau mehrheitlich vor allem positive Kritiken erhalten hat. Und dass das Trauma von 1988 damit langsam abheilen dürfte. Ob man die Comicfigur mit der langen Nase nun mag oder nicht …

 

Auch Hasenmoorer Kinder setzten sich – auf ihre Art – mit dem "Rennen" auseinander. Ein Beispiel:

 

Kinderzeichnung (07.09.2018)

 

Werner auf seinem "Red Porsche Killer", angetrieben von vier Horex-Motoren (Zeichnung: Ari, 9 Jahre)

 

 

Resümee des (damaligen) Bürgermeisters / Fragen an Klaus-Wilhelm Schümann

 

Hasenmoor am 14.09.2018. Knapp zwei Wochen nach dem "Werner-Rennen". Inzwischen ist fast alles, was auf dem Festival-Gelände stand, abgebaut und abtransportiert worden. Auch der Müll ist restlos beseitigt worden. Nichts erinnert mehr daran, dass vor kurzem hier ein Event mit 50.000 Menschen stattgefunden hat. Zeit für eine Nachbetrachtung:

 

1.) Was denkt der Bürgermeister über das Werner-Rennen 2018?

 

"Ich denke, das ist ganz toll gelaufen. Die Organisation war perfekt. Es ist an sehr viele Dinge gedacht worden. Dass so eine Veranstaltung Einschränkungen im täglichen Leben mit sich bringt, ist selbstverständlich. Aber durch die gute Organisation sind sie auf ein Mindestmaß reduziert worden."

 

2.) Was war anders als bei der Veranstaltung des Jahres 1988?

 

"1988 gab es keine Organisation, keine Planung. Die Veranstaltung hat mitten im Dorf auf der Bundesstraße stattgefunden. Und dadurch ist dieses Chaos entstanden. Der Veranstalter wusste gar nicht, was er macht. Und heute haben wir es mit Profis zu tun, die wissen, wie man solche Menschenmengen händelt."

 

3.) Inwieweit war die Gemeinde bei den Planungen und Vorbereitungen beteiligt?

 

"Der Veranstalter ist auf die Gemeinde zugekommen und hat gefragt, ob sie sich vorstellen kann, dass so eine Veranstaltung bei uns durchgeführt wird. Die Amtsverwaltung ist von den allerersten Gesprächen immer mit eingebunden gewesen. Mit der direkten Planung hatten wir dann weniger zu tun, sind aber immer informiert worden."

 

4.) Welchen Nutzen hat die Gemeinde aus dieser Großveranstaltung gezogen?

 

"Rein monetär hatte die Gemeinde von dieser Veranstaltung nichts. Aber wenn ich durchs Dorf gefahren bin und gesehen habe, wer Zimmer vermietet hat, welche Gewerbebetriebe Aufträge vom Veranstalter bekommen haben und wie viele während der Veranstaltung Essen und Getränke ausgegeben haben, finde ich, dass sich die Veranstaltung für Hasenmoorer gelohnt hat. Nicht zu vergessen; die Freikarten für die Hasenmoorer. Durch die Veranstaltung ist die Gemeinde außerdem sehr bekannt geworden, man bringt den Namen Hasenmoor in Verbindung mit einem sehr fröhlichen, gut organisierten Festival."

 

5.) Sind während des Festivals Schäden am Hasenmoorer Gemeindeeigentum oder an Besitzungen seiner Bewohner/innen entstanden?

 

"Ich meine nicht. Also bei mir ist nichts aufgelaufen."

 

6.) Wird es ein weiteres Werner-Rennen in Hasenmoor geben?

 

"Ich denke, der Veranstalter wird die Infrastruktur, die er hier geschaffen hat, nicht nur für eine Veranstaltung errichtet haben."

 

7.) Was wünscht sich der Bürgermeister für zukünftige Veranstaltungen dieser oder anderer Art?

 

"Etwas mehr Toleranz und Rücksichtnahme der Hasenmoorer im Umgang miteinander."